Eliza Goldox, Wände aus Grünem Hyazinth, 2023
© Eliza Goldox / VG Bild-Kunst Bonn 2023
Franka Kaßner, Erinnerungsmaterial von unbegrenzter Haltbarkeit, 2021, Foto: Galerie Christine Mayer
© Courtesy Galerie Christine Mayer, München und Franka Kaßner / VG Bild-Kunst Bonn 2023
Elana Katz, Unnamed, Performance Berlin 2013
Foto: Kojo, © Elana Katz 2023
Marcel Odenbach, Das Schleckermaul, 2011
Courtesy Galerie Gisela Capitain, Köln, Foto: Vesko Gösel
© Marcel Odenbach / VG Bild-Kunst Bonn 2023
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Eröffnung
Begrüßung: Philip Kojo Metz, Kurator und Vorstand Deutscher Künstlerbund
Einführung: Dr. Dorothea Schöne, Künstlerische Leitung und Geschäftsführung Kunsthaus Dahlem, Berlin
Performance: »The Silent Mass I Carry Around«, 2023 mit Alienationist
Die Gesellschaft und ihre Institutionen sind permanent im Wandel begriffen. Globale Ergebnisse wirken sich tagtäglich lokal aus, die digitale Durchdringung unseres Alltags löst bekannte Grenzen auf, daneben drängen militärische Kämpfe auf territoriale Verschiebungen. Das Konzept von nationalen (Staats-) Bürgerschaften steht vor neuen Herausforderungen und so auch die Institutionen, deren Anspruch von Inklusion und Solidarität mit transnationalen sozialen Bewegungen einhergeht.
Vom 20. Oktober bis 15. Dezember 2023 zeigt der Deutsche Künstlerbund die Ausstellung »D wie Deutscher?« mit neun Künstler*innen, die in Deutschland leben und arbeiten. Im Zentrum stehen die Reflexion und die Auswirkung des Begriffes »Deutscher« auf den Alltag und die Künste. Welche Bedeutungen werden dem Begriff unter den sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen zugeschrieben? Die Verwendungsmöglichkeiten und die Zusammenhänge, in denen das aufgeladene Wort »Deutscher« zum Einsatz kommt, stecken voller Widersprüche. Da gibt es die politische Lesart, die national und männlich-patriarchal ist und sich zugleich auf Grammatik und unseren Umgang mit Sprache auswirkt. Da gibt es die materielle und oft ideelle Lesart, die eine Zugehörigkeit zu einem Staat bezeichnet, dessen Pass und wer ihn bekommen darf, umkämpft ist. Und im Gegensatz dazu gibt es die digitalen Nomad*innen, die durch neu gewonnene Mobilität sich von der Idee des Nationalen befreien. Sie feiern das soziale Miteinander und sehen sich vielerorts konfrontiert mit einer Identitätspolitik, die Abschottung und Rassismus hervorbringt.
Die neun an der Ausstellung »D wie Deutscher?« beteiligten Künstler*innen – Alienationist, Eliza Goldox, Franka Kaßner, Elana Katz, Armin Keplinger, Markus Merkle, Marcel Odenbach, Ann Schomburg und ...thabo thindi – untersuchen in ihren Werken historische Ereignisse der deutschen Geschichte und ihre Auswirkungen auf die Gegenwart, zeichnen zeitgenössische Porträts vom Wechselspiel zwischen Herkunft und Zugehörigkeit, unternehmen aktuelle Versuche einer Neubewertung und entwickeln eine Gegenerzählung, die auf Bestärkung und Veränderung ausgerichtet ist.
Kuratiert von Philip Kojo Metz
Projektsteuerung: Sigrid Melchior