Susanne Bosch, Mark Clare, Declan Clarke, Sandra Johnston, Mairéad McClean, Eoghan McTigue
ACHTUNG:
Aufgrund der zunehmenden Infektionen mit SARS-CoV-2 und den daraus resultierenden aktuellen Corona-Bestimmungen bleibt der Deutsche Künstlerbund vom 2. bis 30. November 2020 für Besucher*innen geschlossen.
Der Deutsche Künstlerbund entspricht damit dem Beschluss der Senatsverwaltung für Kultur und Europa vom 29. Oktober 2020.
EröffnungDonnerstag, 10.09.2020 |
ab 16:00 UhrBegrüßung | 19:00 UhrDr. Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa von Berlin
Albert Weis, Vorstandssprecher Deutscher Künstlerbund
Anmeldung zur Eröffnung
Aufgrund des »Hygienerahmenkonzepts für Kultureinrichtungen im Land Berlin« dürfen nur 7 Gäste gleichzeitig die Ausstellung betreten. Die Zeiträume beginnen halbstündlich von 16:00 bis 21:30 Uhr. Bitte melden Sie sich an unter info@kuenstlerbund.de mit Namen, Telefonnummer und Angabe des gewünschten Zeitraums. Ihre Daten werden nach Ablauf von vier Wochen gelöscht.
Gallery Weekend
11. September 2020, 18:00 – 21:00 Uhr
12. & 13. September 2020, 11:00 – 18:00 Uhr
Pressemitteilung
»the border« beschäftigt sich mit dem Nordirlandkonflikt und den zugrundeliegenden Prägungen durch unterschiedliche Identitätsvorstellungen, Nationalismen und Religionen. Die Ausstellung untersucht, wie Geschichte konstruiert wird und wie Geschichte wiederum unmittelbar bis in den Alltag hinein prägend wird.
Anhand des bürgerkriegsähnlichen Konflikts (the troubles) von 1969 bis 1998 lässt sich ablesen, wie politische Spannungen entstehen können, welche Gefahren sie bergen und wie fragil demokratische Gesellschaften sein können. Nordirland steht aber auch für die Überwindung der gewaltsamen Auseinandersetzungen. Mit dem Brexit am Ende dieses Jahres wird die Grenze zwischen der Republik Irland und Nordirland zur Außengrenze von Europa. Damit einher geht eine neue Teilung der Insel, die zum Auslöser neuer Unruhen werden könnte.
Die nordirische Künstlerin Sandra Johnston beschäftigt sich in ihren Performances und Videoarbeiten mit den Folgen von Traumata. In ihrer mehrteiligen Videoarbeit »That Apart« untersucht sie über Improvisationsprozesse physische Reaktionszustände, die in Bezug auf die spezifische Situation und im Moment des Machens entstehen. Mairéad McClean arbeitet vorwiegend mit gefundenem Film- und Archivmaterial. »No More« und »Broadcast 32172« beziehen sich auf die Internment-Politik des damaligen nordirischen Premierministers Brian Faulkner, der Internierungen ohne Gerichtsverfahren einführte. Auch McCleans Vater, ein Bürgerrechtsaktivist, wurde verhaftet und im berüchtigten Lager ›Long Kesh‹ interniert. Declan Clarke verbindet in seinem Film »Group Portrait with Explosives« seine persönliche Familiengeschichte mit fiktiven und tatsächlichen Ereignissen des 20. Jahrhunderts und folgt den Wegen landwirtschaftlicher Exporte wie auch des Plastiksprengstoffs Semtex von der früheren Tschechoslowakei bis nach Nordirland während der Zeit des Bürgerkriegs in den 1970er Jahren. Susanne Bosch collagiert in ihrer Arbeit »Für eine Aufstrebende Zukunft« Zeitungsberichte über Festumzüge in Erinnerung an die Schlacht am Boyne. Bosch stellt diesem jährlichen Ereignis Zitate von Hannah Arendt oder aktuelle Schlagzeilen zur Black Lives Matter-Movement gegenüber und weist damit auf andere Werte des sozialen Menschseins hin. Die Videoarbeit »Territorial Integrity, Self-determination« von Mark Clare führt den Besucher im Taxi durch die verschiedenen Stadtteile von Belfast und veranschaulicht anhand von Kommentaren des Fahrers die verschiedenen, politisch hoch aufgeladenen Wandmalereien, die sogenannten murals. Die mehrteilige Fotoarbeit »The Glass Album« von Eoghan McTigue besteht aus Kontaktabzügen von belichteten und zerbrochenen Glasnegativen. Die Luftaufnahmen entlang der Küste Donegals und Nordirlands beziehen sich auf historische Aufnahmen des Fotografen James Glass aus den späten 1870er Jahren und überlagern sich mit der Struktur der zerbrochenen Glasscheibe zu poetischen und abstrakten Landschaften.
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