Dienstag, 28. Juni 2016, 17:00 - 19:00 Uhr
im Projektraum des Deutschen Künstlerbundes
Begrüßung:
Frank Michael Zeidler, Deutscher Künstlerbund, Erster Vorsitzender
Mit:
Prof. Dr. Alexandre Kostka, Université de Strasbourg/CMB
und Prof. Dr. Christian Freigang, FU Berlin als Referent
Eine gemeinsame Veranstaltung des Centre Marc Bloch, Berlin - Deutscher Künstlerbund - Deutsches Forum für Kunstgeschichte, Paris
Am 16. Dezember 1903 konstituierte sich in Weimar der Deutsche Künstlerbund. Treibende Kraft dabei war der Direktor des Großherzoglichen Museums für Kunst und Kunstgewerbe, Harry Graf Kessler (1868–1937). In den folgenden Jahren brachte er in revolutionären Ausstellungen die französische Moderne in die thüringische Provinzstadt.
Sein Wirken für die bildende Kunst seiner Zeit ist kaum zu überschätzen.
Auguste Rodin, Henry van de Velde, Aristide Maillol, Paul Signac oder Maurice Denis zählten zu Kesslers engen Bekannten. Den Kunsthändlern Paul Durand-Ruel, Ambroise Vollard und Eugène Druet stand er beratend zur Seite, wenn es im Kaiserreich Ausstellungen mit Werken der französischen Moderne zu organisieren oder Gemäldeverkäufe zu vermitteln galt. Auch dem Direktor der Berliner Nationalgalerie, Hugo von Tschudi, stand Kessler zur Seite, wenn es darum ging, französische Meisterwerke anzukaufen.
Der Band beschäftigt sich erstmals dezidiert mit den Fragen, wie Kessler seine Leidenschaft für die Kunst entdeckte und aus welchen literarischen, kulturellen und philosophischen Quellen sich seine vielfältigen Kenntnisse speisten. Seine rege Sammeltätigkeit sowie das bedeutende Engagement als Mäzen, insbesondere für Maillol und van de Velde, bilden weitere Schwerpunkte der Beiträge. Dabei werden Kesslers Einsatz für die Gründung des Deutschen Künstlerbundes, seine kulturpolitischen Bemühungen in der Weimarer Republik und die Auseinandersetzung mit den darstellenden Künsten der Belle Époque berücksichtigt.
Harry Graf Kessler – Porträt eines europäischen Kulturvermittlers
Deutsches Forum für Kunstgeschichte Passagen, Passages Band 52
München, Deutscher Kunstverlag, 2015