Deutscher Künstlerbund e.V.

© Stefan Fahrnländer, Berlin 2016

11.03.2016 bis 13.05.2016
Ausstellung im Projektraum
KAPITAL HEIMAT -
Künstlerische Strategien und urbane Interventionen
 
Winfried Baumann | Stefan Fahrnländer | Pia Lanzinger | Christina Paetsch | transparadiso – Barbara Holub/Paul Rajakovics

Diskussionsabend | 10. Mai 2016 | 19:00 Uhr

 

Programm:

 

»Würfeln um Berlin«
Lecture Performance von Pia Lanzinger mit Stella Maxeiner

 

»Es war einmal«
Video von Christina Paetsch und Stefan Fahrnländer

 

Bericht zum Mietenbündnis und Millieuschutz
Andreas Haltermann, Künstler, Gründungsmitglied Mietenbündnis

 

Bericht zum Haus der Statistik
Matthias Einhoff, Künstler, Gründungsmitglied ZKU

 

 

Überall in Europa werden ganze Stadtviertel durch Investoren verändert und immer mehr Bürgerinnen und Bürger sehen sich einem signifikanten sozioökonomischen Strukturwandel ausgesetzt. Wie gehen Künstlerinnen und Künstler mit diesen Entwicklungen um? Wie nutzen sie die Möglichkeiten einer Öffentlichkeit und wie lassen sie ihre eigenen Erfahrungen mit der Gentrifizierung in ihre Arbeit einfließen?

Die an der Ausstellung beteiligten Künstlerinnen und Künstler untersuchen mit ihren Arbeiten kreativ die soziologischen wie privaten Problemkreise dieser Entwicklung. Der rasche Wandel von Quartieren, der oftmals ohne Rücksicht auf Kulturen, gewachsene Strukturen und die dort lebenden Bewohnerinnen und Bewohner vorangetrieben wird, ist Ausgangspunkt für die künstlerischen Beiträge. Mit heiter ironischen Mitteln, mit Satire bis hin zur realen Dokumentation spannt sich der Bogen der gezeigten Arbeiten.

Winfried Baumann, Nürnberg, schafft mobile Systeme, auf das Nötigste reduziert, für Menschen, die unterwegs sind: »urban nomads«. In einer Zeit, in der bestehende Lebensformen und Lebensräume ständig in Frage gestellt werden, in der Mobilität und Veränderung zur Lebensmaxime geworden sind, regen Baumanns »Instant Housings« an, über die eigenen und über die Lebensformen anderer nachzudenken.

Pia Lanzinger, Berlin, beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit gesellschaftlichen Phänomenen und erforscht verborgene Strukturen zeitgenössischer Lebensräume zwischen architektonischen Vorgaben sowie sozialen und historischen Bezugsgeflechten. Dabei stellt sie die Herkunft von Spannungen wie die Chancen für Alternativen in den Fokus und entwickelt neue Kommunikationsmodelle.

Christina Paetsch und Stefan Fahrnländer, Berlin/Dresden, zeigen mit ihren Arbeiten auf humorvolle und satirische Weise das Vorgehen teilweise skrupelloser Vermieter, die Menschen an den Rand der Gesellschaft drängen. Mit Plakaten, Porträts und Zeitungen nehmen sie in ihrem Projekt »ABGEMAHNT« mit realen und fiktiven Artikeln Stellung zur Situation der sich verändernden Stadt.

transparadiso, Barbara Holub und Paul Rajakovics, Wien, entwickeln künstlerische und urbanistische Praktiken zu einer neuen Methodik des Städtebaus, die auf die veränderten Parameter urbaner und regionaler Fragestellungen reagiert. Aus Ausstellungen oder Projekten im öffentlichen Raum entstehen Forschungsansätze für eine neue künstlerisch-urbane Praxis, aus denen sich Tools und Strategien für »Direkten Urbanismus« herausbilden.

Kuratiert von Christina Paetsch

 

Öffnungszeiten:

Dienstag – Freitag 14:00 h – 18:00 h

und nach Vereinbarung