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Eintritt frei | Anmeldung bis 19.11.2014 erforderlich: Download Antwortformular » oder per Mail unter info@kuenstlerbund.de
Es gibt in der Kunstgeschichte wohl keinen Satz, der derart inflationär zitiert wird, wie der von Joseph Beuys »Jeder Mensch ist ein Künstler«. Dieser Satz ist zum Leitmotiv einer liberal-demokratischen Lebenseinstellung geworden, die mit dem künstlerischen Potential Einzelner rechnet, es aber zugleich neutralisiert. Der Freiheitsimpuls, der künstlerischem Handeln innewohnt, der mit einer kritischen Reflexion von Gegenwart verbunden ist, spielt in diesem Zusammenhang nur eine Nebenrolle. Denn individueller Gestaltungsspielraum bewegt sich in den engen Grenzen marktgerechter Selbsterfindung und gelenkter Kreativität. Diese ist vor allem auf wirtschaftlich verwertbare Innovation ausgerichtet. Demzufolge wird heute oft von einem Bildungsauftrag gesprochen, den die Politik an die gesellschaftlichen Institutionen und Bildungsträger richtet. Gefordert wird die Ausbildung akademischen Nachwuchses, der die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft im globalen Wettbewerb sicherstellt. Lebenslange Weiterbildung wird jeder Bürgerin, jedem Bürger als Selbstverpflichtung und Dienst an der Gesellschaft abverlangt. Mehr und mehr wird der Kunst in diesem Zusammenhang die Rolle einer Dienstleisterin zugewiesen. Sie soll messbar vermittelt werden und besonders Kindern und Jugendlichen aus bildungsfernen Schichten zu gesellschaftlicher Akzeptanz und Integration verhelfen.
Das Symposium will die Beziehung zwischen Kunst und Bildung und die in beide gelegten Werte untersuchen. Eine solche Auseinandersetzung ist Voraussetzung für die Handlungsfähigkeit von Künstlerinnen und Künstlern im Kontext der Bildung. Ob sie ihr künstlerisches Handeln für die Teilhabe Anderer öffnen oder ein singuläres Werk entwickeln, immer findet auch eine Auseinandersetzung mit den sinnlichen Eigenschaften und Qualitäten von Lebenswelten, unabhängig von rationalen Rechtfertigungen statt. Emotionale und intuitive Impulse und Erfahrungen stehen im Zentrum. Ohne sie bliebe uns jede Qualität von Kunst verschlossen.
Programm
11:00 Uhr
Grußwort
Dr. Marion Ackermann | Künstlerische Direktorin Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
11:15 Uhr
Begrüßung & Einführung
Frank Michael Zeidler | Erster Vorsitzender Deutscher Künstlerbund
Annebarbe Kau | Vorstand Deutscher Künstlerbund
11:30 Uhr
»Werkstatt verändert«
Seraphina Lenz | Künstlerin, Berlin
12:00 Uhr
»Arbeiten am Kunstbegriff – eine Parallelverschiebung zwischen K und B«
Prof. Dr. phil . Nanna Lüth | Juniorprofessorin für Kunstdidaktik/Geschlechterforschung Universität der Künste Berlin
12:30 Uhr
»Raum für Partizipation. Das Labor in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen.«
Julia Hagenberg | Leiterin der Abteilung Bildung Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
13:00 Uhr
Mittagspause
13:45 Uhr
Podium
Statements im Rahmen des Podiums
Ute Reeh | Künstlerin, Düsseldorf
Jörg Schubert | Lehrer und Initiator HerderRaumFürKunst, Köln
Seraphina Lenz
Prof. Dr. phil . Nanna Lüth
Julia Hagenberg
14:45 Uhr
Öffnung der Diskussion zum Publikum
Podiumsleitung
Prof. Dr. Joachim Kettel | Professor für Kunst und ihre Didaktik Pädagogische Hochschule Karlsruhe
15:30 Uhr
Zusammenfassung
Möglichkeit des Besuches der Ausstellung Katharina Hinsberg »Feldern (Farben)« im Labor
16:30 Uhr
»Des Apfels Kern«
Kostproben von Christine Bernhard, Studio 1
Veranstaltungsort:
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
K20 Grabbeplatz | Trinkaus Auditorium
Grabbeplatz 5 | 40213 Düsseldorf
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Gefördert von der Stiftung Kulturwerk der VG BILD-KUNST, Bonn
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