Deutscher Künstlerbund e.V.

Grashüpfer mit Fühlern aus Menschenhaar
© Fotograf: Klaus Weber, VG Bild-Kunst, Bonn 2012

31.08.2012 bis 12.10.2012
Ausstellung im Projektraum
Klaus Weber  »alle Körper fallen gleich schnell«
Preisträger 2012 des von der Stiftung
Kunstfonds vergebenen »HAP-Grieshaber-Preis der
VG Bild-Kunst«

Vernissage:

Donnerstag, 30.08.2012 um 19:00 h

 

Begrüßung:

Frank Michael Zeidler, Erster Vorsitzender des Deutschen Künstlerbundes
Urban Pappi, Geschäftsführender Vorstand der VG Bild-Kunst
Monika Brandmeier, Sprecherin des Vorstandes der Stiftung Kunstfonds

 

Eröffnung:

Rüdiger Kruse, MdB, Berichterstatter für Kultur und Medien im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages

 

Laudatio: 

Gisela Kleinlein, Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung Kunstfonds

 

Vom 31. August bis 12. Oktober 2012 präsentiert der Deutsche Künstlerbund Werke von Klaus Weber, Preisträger 2012 des von der Stiftung Kunstfonds vergebenen »HAP-Grieshaber-Preis der VG Bild-Kunst«.

 

Klaus Weber, 1967 geboren, arbeitet genre- übergreifend. Meist große, skulptural-installative Arbeiten, Toninstallationen und Performances gehören ebenso zu seinem Oeuvre wie Installationen im öffentlichen Raum oder auch Gemälde. Hauptelement von Webers technisch sehr komplexen und aufwendigen Installationen, die sich teilweise auch über den Ausstellungsraum hinaus erstrecken, ist – trotz des streng formalistischen Aufbaus – meist ein der Natur entliehenes Element: Tiere, Pflanzen oder meteorologische Kräfte wie Regen, Wind und Sonnenstrahlen. Weber nutzt die unberechenbare, aber konstruktive Energie der Natur als treibende Kraft und als Motor für seine Installationen. Die Zufälligkeit, die diesen Kräften inhärent ist, ist Teil seines Konzepts. Den vermeintlichen Widerspruch von Natur und Kultur lässt er nicht gelten, sondern schafft durch seine versuchslaborähnlichen Anordnungen vielmehr eine neuerliche Synthese.

 

Im Projektraum des Deutschen Künstlerbundes werden unter dem dem Äquivalenzprinzip entliehenen Titel »alle Körper fallen gleich schnell« neue Arbeiten von Klaus Weber gezeigt. In einer gläsernen Vitrine befinden sich verschiedene Objekte: der Ausschnitt eines anatomischen Modells, aus dem die Organe entfernt wurden und das so an eine Maske erinnert, die Negativform einer Totenmaske, deren Positivabguss und ein Grashüpfer mit Fühlern aus Menschenhaar – Objekte, die symbolträchtig die Vergänglichkeit alles Irdischen darstellen. Mit dieser Arbeit knüpft Klaus Weber an die Tradition der Vanitas Darstellung an, die bereits seit der Antike die Künste beschäftigt. In der Arbeit »Broken Window« (Arbeitstitel) ziehen sich Risse als dynamisches Bruchsystem vom Zentrum bis zum Rand einer farbigen Sicherheitsglasscheibe − ein Paradoxon zu ihrer eigentlichen Schutzwirkung. Die aus der amerikanischen Soziologieforschung stammende »Broken-Windows-Theorie« formuliert am Beispiel einer zerbrochenen Fensterscheibe in einem leerstehenden Haus die Kettenreaktion, die zum Verfall eines ganzen Viertels führen kann, da der Mensch grundsätzlich zum Negativen tendiert. 

 

Klaus Weber, der an der Berliner Hochschule der Künste in der Freien Klasse studiert hat, ist der 14. HAP-Grieshaber-Preisträger. Im Februar 2012 hat die Jury der Stiftung Kunstfonds den mit 25.000 € dotierten »HAP-Grieshaber-Preis der VG Bild-Kunst« dem in Berlin lebenden Künstler für besonders herausragende künstlerische Leistung zugesprochen. Seine Arbeiten sind Teil zahlreicher Ausstellungen in Europa und Amerika und finden in renommierten Sammlungen Platz.

 

Die Fördergelder des »HAP-Grieshaber-Preis der VG Bild-Kunst« stellt das Kulturwerk der VG Bild-Kunst aus den Mitteln zur Verfügung, die es aus den in den Verteilungsplänen vorgesehenen Einbehalten bei der Auszahlung von Urheberrechtsvergütungen der VG Bild-Kunst erhält. 

 

VG Bild-Kunst und Stiftung Kunstfonds
in Kooperation mit dem Deutschen Künstlerbund

 

Öffnungszeiten:

Dienstag – Freitag 14:00 h – 18:00 h

und nach Vereinbarung