Deutscher Künstlerbund e.V.

 

Christoph Bartolosch

Christine Bernhard

Ward Shelley

09.07.2009 bis 04.09.2009
Ausstellung im Projektraum
Zeitfenster
Christoph Bartolosch  
Christine Bernhard  
Ward Shelley  

Installationen in den Schaufenstern des Projektraumes.

 

Vom 09. Juli bis 04. September 2009 präsentiert der Deutsche Künstlerbund eine Ausstellung von Christoph Bartolosch, Christine Bernhard und Ward Shelley. Als Fortsetzung des 2007 begonnenen Ausstellungsformates »Sommerpause« werden Installationen in den Schaufenstern des Projektraumes gezeigt.

 

So unterschiedlich die künstlerischen Herangehensweisen auf den ersten Blick scheinen mögen, so sehr verbindet sie die Recherche nach Veränderungen und Entwicklungen der Realität, die durch den Ablauf von Zeit entstehen: Christoph Bartolosch beschäftigt sich mit der wachsenden Struktur der Stadt, Christine Bernhard mit den sich verändernden Eigenschaften von pfl anzlichen Materialien und Ward Shelley mit der Zeitspanne der eigenen Biografie und des historischen Begriffs der Avantgarde.

 

Christoph Bartolosch greift in seinem Werk auf Kompendien und Materialsammlungen des Wissens der Menschheit zurück. Als Vorlage für seine nahezu enzyklopädischen Darstellungen dienen ihm z.B. das »Schwanenberger Briefmarken Album« oder der »Volks-Brockhaus«. Nach nicht immer systematischen Ordnungsprinzipien entlehnt er Abbildungen, die er einer eigenen methodologischen Neueinteilung unterzieht. Die durchgepausten Zeichnungen oder Grafiken werden
in Größe und Farbe verändert. Grundlage für die gezeigte Fensterarbeit stellen Stadtpläne von europäischen Städten wie Amsterdam, Athen, Hamburg und Paris dar, deren Straßennamen und andere geografi sche Bezeichnungen durchgeschrieben wurden.

 

Christine Bernhard beschäftigt sich thematisch und konzeptuell mit dem Essen und seiner kulinarischen Praxis. In ihren Arbeiten untersucht sie Einzelaspekte und Elemente der Realität des Umganges mit Speisen und deren Ingredienzien.
Für die gezeigte Installation »Farbverschiebung« werden über den Ausstellungszeitraum von acht Wochen Essig und Öl mit Obst und Gemüse angesetzt. Parallel dazu werden Zeichnungen ausgestellt, deren Farben zuvor aus den
entsprechenden Pfl anzen gewonnen wurden. In einem scheinbaren Paradoxon reifen Essig und Öl langsam und nehmen Farbe an, während die Bilder an Farbintensität abnehmen - eine symbolhafte Darstellung von Werden und Vergehen.

 

Ward Shelley untersucht in seinen Arbeiten Themen aus der Kunst- oder Kulturgeschichte wie z.B. den Werdegang einer künstlerischen Karriere und deren Einfl üsse. Auf der Suche nach dem Verständnis, wie sich die Dinge entwickeln und einander dabei bedingen, nutzt er historische Informationen, um Wechselwirkungen aufzuzeigen. Die ausgestellten
Bilder sind eine Aufzeichnung dieses Formungsprozesses. Sie handeln von dem Kampf um eine Form, die den Inhalt im kognitiven Raum, der zwischen dem Subjekt (wir) und dem Objekt (Welt) liegt, ausdrückt. Wenn dieser kognitive Raum ein Gelände ist, dann sind die Bilder Landschaften in diesem Gelände.