Vom 08. August bis 26. September 2008 präsentiert der Deutsche Künstlerbund eine Ausstellung der Berliner Künstlerin Eva-Maria Wilde. Als Fortsetzung des im vergangenen Jahr begonnenen Ausstellungsformates »Sommerpause« zeigt Eva-Maria Wilde eine Installation in den Schaufenstern des Projektraumes.
Eva-Maria Wildes Arbeiten sind von Reisen inspiriert, von vielen Reisen. Sie besucht vor allem die Megalopolen der Welt. Meist macht sie sich alleine auf den Weg durch Europa, nach Asien oder Südamerika. In einem fotografischen »Tagebuch« dokumentiert sie Momente des Aufbruchs, Leerstellen, Niemandsland, Zwischensituationen, die sich in der Architektur widerspiegeln. Dabei konzentriert sie sich besonders auf die Komplexität und Veränderung der Megacities. Sie ist auf der Suche nach prägnanten Phänomenen urbaner Transformationsprozesse. Hochhausfassaden, Einkaufs- und Geschäftszentren, Großwohnsiedlungen, leere, verlassene Häuser, Ruinen zeugen von der Psychologie globaler Städte.
Die so entstandenen Fotobücher dienen Eva-Maria Wilde als Gedächtnis ihrer Notate der Dekomposition der urbanen Struktur. Lineare Strukturen der Fassaden, Aufteilung und Rasterung von Flächen, Spiegelungen und Überlagerungen und deren Abstraktion in Linien und Vektoren setzt sie mit verschiedenen Techniken um: Malerei, Collagen, Skulpturen und Installationen.
In den Schaufenstern des Projektraumes des Deutschen Künstlerbundes zeigt Eva-Maria Wilde eine Installation, die ebenfalls dem urbanen Raum entlehnt ist. Mit großformatigen, minimalistischen Zeichnungen holt sie den Außenraum in den Innenraum und setzt unterschiedliche Strukturen eines im Wandel begriffenen Stadtbildes in Korrespondenz mit der klar gegliederten Aufteilung der Schaufensterfront eines Plattenbaus.
Eva-Maria Wilde, 1972 geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Malerei und Grafik an der HfBK Dresden. Neben anderen Stipendien erhielt sie im Jahr 2000 den Marion Ermer Preis. Sie ist an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland beteiligt, u.a. 2008 Galerie blancpain art contemporain, Genf; Eurasia, MART Rovereto; 2007 Siart, Internationale Biennale La Paz, Bolivien.