Vom 7. März bis 9. Mai 2008 präsentiert der Deutsche Künstlerbund in seinem Projektraum eine Ausstellung der Künstlergruppe »inges idee«. Seit 1993 arbeiten die Künstler Hans Hemmert, Axel Lieber, Thomas A. Schmidt und Georg Zey unter diesem Namen bei internationalen Projekten und Wettbewerben von »Kunst im öffentlichen Raum« zusammen.
Ihre gemeinsame Herangehensweise ist eine stark surrealistische: das absichtsfreie Spiel der Gedanken führt zu fortdauernden Experimenten mit Materialien, Techniken, Gestaltungsprinzipien und deren Symbolwirkungen. Die Objekte werden von ihren Signifikationen befreit und münden in der Neuordnung von Kontexten. Ihre Anregungen holen sich die Künstler aus dem Alltagsleben. Mit hintergründigem Bildwitz und der Vieldeutigkeit von Objektkopplungen versuchen sie dem Betrachter einen unmittelbaren Zugang zum Objekt zu ermöglichen, indem sie ein einfaches Bild in den Raum stellen.
Sie selbst beschreiben ihren Umgang mit dem öffentlichen Raum so: »Der öffentliche Raum hat eine Möblierung, ein Alphabet der Gegenstände, das vom Fußbodenbelag über die Bäume und Sitzbänke bis hin zu den Beleuchtungskörpern, Verkehrswegen oder Kanaldeckeln reicht. Das gesamte Repertoire besteht aus Sprach-zeichen, aus Wörtern. Der Grundrissplan einer Straße mit all ihrer Infrastruktur verhält sich für uns beim Wettbewerb wie eine Art Text, den es zu interpretieren gilt, den man mit eigenen Wörtern ergänzen muss. Dafür nutzen wir die Technik der Sprachverwirrung, bei der die Wörter durchgeschüttelt und zu einem neuen Text angeordnet werden.«
Im Projektraum des Deutschen Künstlerbundes zeigt »inges idee« eine Auswahl verschiedener Projekte der letzten Jahre. Kernstück der Ausstellung sind kaskadenförmig angeordnete Tische, auf denen diverse Modelle und Objekte des über die Jahre gewachsenen Ideenpools zu sehen sind – Materialien ihrer scheinbar chaotischen Entwurfsmethode. Ergänzt werden diese durch Modelle verschiedener realisierter Projekte wie »Elstern«, ein Projekt, das 1999 in Potsdam für die Landeszentralbank in Berlin und Brandenburg entstand oder das »Monument Place Jean Jaurès«, das 2007 in Paris verwirklicht wurde.
Zur Ausstellung liegt eine
umfangreiche Publikation vor:
Institut für moderne Kunst Nürnberg (Hrsg.): inges idee. ï. Projekte 2002-2007, Verlag für moderne Kunst Nürnberg, 2007, ISBN 978-3-939738-83-1