Das Sammeln und Ordnen als Phänomen begleitet alle Epochen der Kulturgeschichte. Durch Sammlungen entstehen kollektive Gedächtnisse, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einer Gesellschaft miteinander verknüpfen und Orientierung und Bildung anbieten. Auch Künstlerinnen und Künstler sammeln: Gedanken, Ideen, Skizzen, Fotos, Objekte oder Materialien. Künstler-Sammlungen entstehen oftmals aus einer inneren Notwendigkeit. Als dynamische Archive sind sie integraler Bestandteil des künstlerischen Werkes.
Bürgerinnen und Bürger verpflichten ihre Regierungen, das gemeinsame kulturelle Erbe zu bewahren und sich der Verantwortung einer umfassenden Geschichtsschreibung zu stellen. Doch was geschieht heute, in Zeiten, in denen wir eine zunehmende Ökonomisierung von Kunst und Kultur beobachten? Was geschieht in Zeiten, in denen eine Flut von Kunst alle Betroffenen überrollt? Ist ein Umdenken im Sammeln erforderlich oder müssen Wertevorstellungen neu definiert werden? Wie stellen sich Künstlerinnen und Künstler selbst dem Sammeln und den damit verbundenen Herausforderungen und welche Grenzen hat der Wunsch nach Bewahrung eines Lebenswerkes?
Das Symposium will die vielfältigen Aspekte des »Sammelns und Ent-Sammelns« aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten und mit dem Publikum diskutieren.
Programm
11:00 Uhr
Grußwort
Dr. Thomas Köhler | Direktor Berlinische Galerie
11:15 Uhr
Begrüßung
Frank Michael Zeidler | Erster Vorsitzender des Deutschen Künstlerbundes
Rainer Eisch | Künstler
11:30 Uhr
aus public wird privat
Sammlungspolitiken in NRW
Andrea Knobloch | Vorstand Deutscher Künstlerbund
12:00 Uhr
Preislos ist nicht wertlos - im Gegenteil!
Über das Ethos der wahrhaften Kunstsammler
Prof. Dr. Bazon Brock | Denker im Dienst
12:30 Uhr
Mittagspause
13:30 Uhr
Niemals ist der Trieb zum Kunstsammeln stärker gewesen als in unseren Tagen.
Wolfgang Schöddert | Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Provenienzforschung, Berlinische Galerie
14:00 Uhr
Von Jedem Eins, das Archiv für Gegenwarts-Geschichte
Karsten Bott | Künstler
14:30 Uhr
Die Sammlung sprengen. Anna Oppermanns Ensembles als Modelle für offenes und aktualisierendes Bewahren.
Ute Vorkoeper | Künstlerin, Autorin, Kuratorin
15:00 Uhr
Schaffenslust und Nachlassfrust
Frank Michael Zeidler | Erster Vorsitzender des Deutschen Künstlerbundes
15:30 Uhr
Diskussion
Moderation: Nicola Kuhn | Journalistin
Eine Veranstaltung des Deutschen Künstlerbundes in Kooperation mit der Berlinischen Galerie
Veranstaltungsort:
Berlinische Galerie